Buchbeitrag von Brigit Keller zum Porträtband Ingeborg Kaiser
Text (pdf)
Ingeborg Kaiser: Porträts, Lesarten und Materialien zu ihrem literarischen Werk. Klaus Isele (Hg.),
BoD - Books on Demand, Norderstedt 2016.
ISBN 978-3-7431-5398-1
Beitrag von Brigit Keller S. 137-147
5. April 2017
1. Februar 2017
Lesung im Politischen Abendgottesdienst
Brigit Keller: "Schreiben heisst auch / lautlos zu schreien"
Freitag, 10. Februar 2017, 18.30 Uhr
Kirche St.Peter, Zürich
www.politischegottesdienste.ch
Freitag, 10. Februar 2017, 18.30 Uhr
Kirche St.Peter, Zürich
www.politischegottesdienste.ch
13. Dezember 2016
Buchbesprechungen von Brigit Keller 2016
- Visuelle Poesie
"Die Anatomie der Worte" von Ingrid Isermann
erschienen in Buchbeilage P.S., 4.3.2016 - "Geschichten wollen erzählt werden" von Ingeborg Kaiser
erschienen in der Buchbeilage, P.S., 7.10.2016 - Zu zweit allein von Irène Némirovsky
erschienen in der Buchbeilage, P.S., 7.10.2016 - Schauspielerin von Ana Lang
erschienen in P.S., die linke Zürcher Zeitung, 18.3.2016 - Francesco Chiesa - ein grosser vergessener Dichter aus dem Tessin
erschienen in der Buchbeilage, P.S., 4.3.2016 - Bildstarke Gedichte von Hansjörg Schertenleib
erschienen in der Buchbeilage, P.S., 4.3.2016
1. März 2016
Buchbesprechungen von Brigit Keller 2015
- Zweisprachige Lyrik im Limmat Verlag
von Jean-Pierre Schlunegger und Elena Spoerl-Vögtli
erschienen in Buchbeilage P.S., 3.7.2015 - Lyrische Bestandesaufnahme
Jahrbuch der Lyrik 2015 und Gedichte von Christian Lehnert
erschienen in Buchbeilage P.S., 3.7.2015
1. Juli 2015
Sehnarben - Der dritte Lyrikband von Brigit Keller ist in der zweiten Auflage erschienen
SEHNARBEN. Gedichte, eFeF-Verlag, Bern / Wettingen 2011, 2. Auflage 2015
Brigit Kellers Sprache entfaltet sich assoziativ, scheut keine Wiederholungen, ist auf packende Art insistierend. Als Erbin einer reichen Sprachtradition zitiert sie ganz bewusst ihr wichtige Autorinnen und sucht gleichzeitig nach einer eigenen Sprache.
Kleine Begebenheiten des Alltags, Beobachtungen lösen Impulse zum Schreiben aus ebenso wie gesellschaftliche Zustände oder die schwere Erkrankung eines nahestehenden Menschen.
157 Seiten, broschiert Fr. 25.-
ISBN 978-3-905561-87-6
Flyer (pdf)

Kleine Begebenheiten des Alltags, Beobachtungen lösen Impulse zum Schreiben aus ebenso wie gesellschaftliche Zustände oder die schwere Erkrankung eines nahestehenden Menschen.
157 Seiten, broschiert Fr. 25.-
ISBN 978-3-905561-87-6
Flyer (pdf)
Gedicht zur Statue einer Frau aus Mari in einem syrischen Museum
I
Da sitzt sie im steinernen Schafspelz
seit mehreren tausend Jahren
schaut in die Ferne mit
ihren Lapislazuliaugen
schwarzumrandet das Weiss
Der Umhang der Rock mit
gleichmässigen Zotteln
lanzettenförmig im schmutzigen
Weiss des Gipssteins
Die Augen klar unverstellt
sie blickt durch Jahrtausende
sitzt da als gäbe es keine Grenzen
Was schaut sie durchdringt sie
welche Ferne ist ihr nah
Ich falle in ein Delirium
stolpere unter ihrem ungetrübten Blick
der ganz und gar nicht mir gilt
auch mir gilt
II
Die syrische Frau aus Mari
ich sah sie vor drei Jahren
in Damaskus
im Museum stumm reglos
Wo ist sie jetzt
aufgestanden aus der Ruhe
aufgescheucht durch Lärm Gewalt
aufgestanden zu neuem Leben
oder wurde sie vergraben
ist sie zerstört untergetaucht
ausgebombt verbrannt
III
Die Vorstellung die gilt
die Gräber werden sich öffnen
die Toten werden aufstehn
die verstümmelten Glieder
finden zusammen werden ganz
Sie werden sich rächen
sie werden leben wollen
in Freiheit und Würde
Ich glaube nicht an die
Auferstehung der Toten
ich will an sie glauben
an dich an mich
IV
Fremd der Blick der Frau aus Mari
Fremd was jetzt geschieht in Syrien
das Land nah gerückt durch eine Reise
das Land unverstanden in seiner Vielfalt
Jahrtausende alt die Geschichte
Die schwarzen Basaltsäulen
von Bosra sie haben viel
überdauert Nabathäisches Erbe
von Römern glorios verwendet
Und jetzt - wer kämpft mit wem
wem gehört das Land
dieses sehr schöne Land
V
Verstehen wollen
Hände gebunden gefaltet
Wem nützen die Tränen
die Nachrichten Gebete
Wir sahen lachende Knaben
in der Drusenstadt Shaba
sind sie am Leben
ihr Lachen noch unverloren
der Glanz ihrer dunklen Augen
ist er noch da
Es durchfährt mich der Blick
der Frau aus Mari und der
der Wasser spendenden Göttin
aus Aleppo lebensgross
Mit brennenden Lippen möchte ich
wissend von ihrem Wasser trinken
Erschienen in Neue Wege 7/8 2012 -
und leider immer noch aktuell
PDF-Version
Da sitzt sie im steinernen Schafspelz
seit mehreren tausend Jahren
schaut in die Ferne mit
ihren Lapislazuliaugen
schwarzumrandet das Weiss
Der Umhang der Rock mit
gleichmässigen Zotteln
lanzettenförmig im schmutzigen
Weiss des Gipssteins
Die Augen klar unverstellt
sie blickt durch Jahrtausende
sitzt da als gäbe es keine Grenzen
Was schaut sie durchdringt sie
welche Ferne ist ihr nah
Ich falle in ein Delirium
stolpere unter ihrem ungetrübten Blick
der ganz und gar nicht mir gilt
auch mir gilt
II
Die syrische Frau aus Mari
ich sah sie vor drei Jahren
in Damaskus
im Museum stumm reglos
Wo ist sie jetzt
aufgestanden aus der Ruhe
aufgescheucht durch Lärm Gewalt
aufgestanden zu neuem Leben
oder wurde sie vergraben
ist sie zerstört untergetaucht
ausgebombt verbrannt
III
Die Vorstellung die gilt
die Gräber werden sich öffnen
die Toten werden aufstehn
die verstümmelten Glieder
finden zusammen werden ganz
Sie werden sich rächen
sie werden leben wollen
in Freiheit und Würde
Ich glaube nicht an die
Auferstehung der Toten
ich will an sie glauben
an dich an mich
IV
Fremd der Blick der Frau aus Mari
Fremd was jetzt geschieht in Syrien
das Land nah gerückt durch eine Reise
das Land unverstanden in seiner Vielfalt
Jahrtausende alt die Geschichte
Die schwarzen Basaltsäulen
von Bosra sie haben viel
überdauert Nabathäisches Erbe
von Römern glorios verwendet
Und jetzt - wer kämpft mit wem
wem gehört das Land
dieses sehr schöne Land
V
Verstehen wollen
Hände gebunden gefaltet
Wem nützen die Tränen
die Nachrichten Gebete
Wir sahen lachende Knaben
in der Drusenstadt Shaba
sind sie am Leben
ihr Lachen noch unverloren
der Glanz ihrer dunklen Augen
ist er noch da
Es durchfährt mich der Blick
der Frau aus Mari und der
der Wasser spendenden Göttin
aus Aleppo lebensgross
Mit brennenden Lippen möchte ich
wissend von ihrem Wasser trinken
Erschienen in Neue Wege 7/8 2012 -
und leider immer noch aktuell
PDF-Version
10. März 2015
Lesung in Zug
Sonntag, 26. April 2015, 15 Uhr,
Lesung in der Galerie Carla Renggli, Zug,
im Rahmen der Ausstellung von Norbert Stocker
www.galerie-carlarenggli.ch
Lesung in der Galerie Carla Renggli, Zug,
im Rahmen der Ausstellung von Norbert Stocker
www.galerie-carlarenggli.ch
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